BUND Kreisverband Wetterau

Großer Erfolg beim Benefizkonzert zugunsten von PaMuKi in Altenstadt

Sicherlich haben die exzellenten Darbietungen des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters dazu beigetragen, dass eine Spendensumme von 845 € nunmehr an das Familienzentrum PaMuKi e.V. in Altenstadt überreicht werden konnte.

Das traditionelle Pfingstkonzert, gemeinsam mit der ev. St. Nikolai-Gemeinde veranstaltet von den beiden Altenstädter Umwelt- und Naturschutzverbänden BUND und NABU, bot ein abwechslungsreiches Programm. Zum Auftakt wurde das Bläserquintett F-Dur von Georges Onslow, dem „französischen Beethoven“ aufgeführt, mit einer Besetzung mit Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn. Kernstück des Konzertes mit sieben Sätzen war die Serenade D-Dur von Ludwig van Beethoven. Obwohl nur mit drei Streichinstrumenten (Violine, Viola, Violoncello) besetzt, bot das Stück Klangfülle und Einfallsreichtum. Man hört Märsche, Aufzüge, Tänze und ein Abendliedchen. Zum Abschluss spielten alle Mitglieder des Orchesters ein Nonett von Louise Farrenc, der bedeutendsten Komponistin des 19. Jahrhunderts. Manch ein Satz vermittelte den Eindruck, als ob schon im Jahr 1849 die Musik für Filme heutiger Zeit geschrieben wurde.

Besonders erfreut zeigte sich Eugenia Pellegrini vom Familienzentrum PaMuKi über die große Spendenbereitschaft. Der Verein, der speziell Familien mit Babys und Kleinkindern unterstützt, wird die Spenden für die offenen Angebote von PaMuKi verwenden – Elternfrühstück, Elternsprechstunde, Kurzzeitbetreuung und gemeinsame Spielplatzbesuche. Für die „Elternbegleitung PLUS“ wurde PaMuKi als eine von 100 Einrichtungen bundesweit als Modellstandort des Bundesfamilienministeriums ausgewählt. Das Angebot von PaMuKi kann von allen Altenstädter Familien genutzt werden, besonders auch von denen mit geringem Einkommen und von Flüchtlingen mit kleinen Kindern. Gerade da es immer schwerer wird, Termine bei Hebammen zu finden, wird die Begleitung durch PaMuKi immer wichtiger.

 

 

Eugenia Pellegrini, Swetlana Schwabenland, Barbara Unger von PaMuKi, Karl Ventulett (Fagott) und Dr. Werner Neumann (BUND) freuen sich über den Spendenerfolg des Benefizkonzerts  (Foto: BUND OV Altenstadt)

 


 

BUND OV Altenstadt protestiert gegen die Fällung eines 100 jährigen Baums

 (Foto: BUND OV Altenstadt)

Pressemeldung 28.12.2016

Am Mittwoch, 28.12.2016 erfolgte die Fällung einer großen Weide, die am Bahnhof Altenstadt, neben der großen Kastanie beim Bahnhofsgebäude ein markantes Zeichen gesetzt hatte. Mit meterlangen Zweigen, die wie Haar herunterhingen stellte der Baum ein Wahrzeichen Altenstadts dar. Vor einigen Jahren hatte sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegenüber dem früheren Grundstückseigentümer, der Bundesvermögensverwaltung, erfolgreich für den Erhalt der Weide eingesetzt.

Nun war der Baum dem Investor Schaible, der dort neue Wohnhäuser baut, im Wege. Wie man hört, war eigentlich mit der Gemeinde Altenstadt vereinbart, dass der Baum stehen bleiben soll, zumal auch nach dem Fällen kein Zweifel an der Standfestigkeit des Baums festzustellen war. Aber über die Feiertage hinweg ging nun alles ganz schnell. Ein Biologe hatte ein Gutachten erstellt und angeblich keine schützenswerten Vögel oder Käfer gefunden und schon ging der Auftrag zum Baumfällen hinaus. Nachfrage des Ortsverbandes des BUND bei der Fachfirma ergab, dass es durchaus auch möglich gewesen wäre, den Baum nicht zu fällen, sondern nur teilweise einzukürzen: Dies wären sogar für die künftigen Bewohner der Häuser besser gewesen, denn nun gibt es keinen Schatten mehr auf der Südseite.

Für den Vorsitzenden des BUND Ortsverbandes Dr. Werner Neumann, der sich sofort ein Bild vom dem Desaster machte, ist vor allem ärgerlich, dass sich wohl niemand Alternativen zur kompletten Fällung des über 100 Jahre alten Baumes gemacht hat. Neumann ist besonders erstaunt, dass die untere Naturschutzbehörde des Wetteraukreises zugestimmt hat, denn es gab immer wieder Vorschläge, diesen Baum als Naturdenkmal einzustufen. Dann wäre die Fällung sogar verboten worden. Das biologische Gutachten hat aber anscheinend nur geprüft, ob im Baum noch Tiere hausen, aber nicht, welche Alternativen zum Verbleib des bedeutsamen Baumes bestehen. In solch markanten Fällen wäre es nach Auffassung des BUND auch sinnvoll, den Naturschutzbeirat des Wetteraukreises zuvor einzubeziehen.

Enttäuscht ist der BUND zudem, weil es schon vor Jahren immer wieder scharfe Diskussionen über Baumfällungen in Altenstadt gegeben hatte. So bei der Fällung der Linde am Bahnhof Lindheim durch die Bahn, so bei der Schwarzpappel am Sportplatz, die weichen musste, weil der Radweg leicht durch die Wurzeln angehoben worden war.

Die Kastanie am Bahnhof konnte vor den Bautrupps der Deutschen Bahn AG gerade noch gerettet werden, die den Baum auf dem Privatgelände des Bahnhofsgebäudes illegal fällen wollten. Damals war durch den Bürgermeister zugesagt worden, dass bei der Gemeinde bekannten Baumfällungen auch die ehrenamtlichen Naturschutzverbände und Gruppen in Altenstadt informiert würden. Hier nun ist klar, dass dies nicht erfolgte, weil man wohl den Protest vorhersehen konnte.

Der BUND Ortsverband wird nun bei der Gemeinde Altenstadt und beim Wetteraukreis die genaueren Unterlagen und Gutachten zur genauen eigenen Prüfung einfordern. Neumann: „man kann offensichtlich den Naturschutz nicht den Verwaltungen alleine überlassen“. Der BUND fordert zudem, wie es seit Jahren durch das Hessische Naturschutzrecht möglich ist, endlich eine flächendeckende Baumschutzsatzung für Altenstadt, die gerade auch Bäume auf Privatgrundstücken umfasst. So heißt es in der Baumschutzsatzung in Frankfurt, dass die Qualität eines Ortes durch ihren Grünanteil definiert wird, zum Wohlbefinden der Bürger/innen, zur ästhetischen Qualität, zum Stadtklima und als Lebensraum für Tiere. All dies sollte nun endlich auch in Altenstadt durch eine Baumschutzsatzung gesichert werden.

Der BUND hofft hierzu auf die Unterstützung der Fraktionen in der Gemeindevertretung, denn Altenstadt hat sich als Mitglied im Klimabündnis zum Klimaschutz verpflichtet. Die Baumfällung widerspricht dem aber grundlegend. Der BUND wird sich daher auch dafür einsetzen, dass durch den Investor eine entsprechende Zahl von Bäumen als Ausgleich gepflanzt wird, die dem Vermögen zur Luftreinigung und CO2-Bindung der gefällten Weide entspricht.

Für den Vorstand des BUND OV Altenstadt, Dr. Werner Neumann

>>> Pressemitteilung zum Download

 (Foto: BUND OV Altenstadt)

danach

Weg damit!!


 

Ortsumgehung geht zu Lasten von Mensch und Natur – bessere Alternativen liegen vor

BUND OV Altenstadt legt umfassende Stellungnahme gegen die Ortsumgehung Altenstadt ein

Pressemeldung, 28.4.2016

Der BUND OV Altenstadt hat durch seinen Vorsitzenden, Dr. Werner Neumann, eine 26-seitige Stellungnahme zur Ortsumgehung (OU) Altenstadt im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bundesverkehrswegeplan vorgelegt.

>>> BUND Stellungnahme gegen die Ortsumgehung Altenstadt     (pdf; ≈ 720 KB)

Das Urteil des BUND fällt vernichtend aus: Nur an wenigen Stunden am Tag besteht eine hohe Verkehrsbelastung, die mit anderen Mitteln besser entlastet werden kann. Die Ortsumgehung weist eine hohe Belastung und Gefährdung des Naturschutzes auf. Die Ortsdurchfahrt wird nur mäßig vom Lärm entlastet, andere Ortsteile werden hingegen deutlich stärker belastet (Oberau).

Das Bundesverkehrsministerium von Herrn Dobrindt hat die Verschärfung der Hochwassergefahr südlich von Altenstadt nicht beachtet. Wesentliche Alternativen wie der von der Gemeinde Altenstadt unterstützte zweispurige Ausbau der Niddertalbahn sowie die Alternative einer Autobahnauffahrt an die A 45 in Höhe der Waldsiedlung, wurden nicht berücksichtigt. Der Zeitvorteil auf einer Umgehung läge unter einer Minute, so dass der Nutzen-Kosten-Faktor von 2,2 auf 1,1 und mit Kostensteigerungen für breitere Brücken über die Bahn auf 0,77 sinken würde, sprich es wäre kein Gesamtnutzen mehr vorhanden.

Angebliche Vorteile der Ortsumgehung gehen auf Kosten von Fußgängern und Radfahrern, Landwirten und Touristen, die von Oberau nach Altenstadt wollen. Für diese wird es keine sichere Querung der Ortsumgehung und nach Wunsch der Gemeinde Altenstadt auch keine Brücken geben. Ein angeblicher städtebaulicher Vorteil ist nicht gegeben, weil durch Schließung von Gewerbebetrieben und Handel eine Verödung der Ortsdurchfahrt eintreten wird und zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen.

Die Gemeinde Altenstadt hatte beschlossen, zusammen mit der Planung der OU ein Konzept für die Vogelsbergstrasse gemeinsam mit den Gewerbetreibenden zu entwickeln. Dies wurde nicht umgesetzt.

Im Fazit kommt Dr. Werner Neumann vom BUND zum Urteil, dass der Nutzen der Ortsumgehung auch nach Auffassung des Verkehrsministeriums gering ist, die Umweltauswirkungen hingegen sehr hoch und der Schaden für das Gewerbe absehbar ist. Der BUND hat daher den Bundesverkehrsminister aufgefordert, die Ortsumgehung Altenstadt aus dem Bundesverkehrswegeplan zu streichen.

Dr. Werner Neumann, Tel.: 0172 - 6673815  E-Mail: werner.neumann@bund.net