BUND Ortsverband Münzenberg

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Vorsitzender: Axel Fenchel
Stellv. Vorsitzender: Peter Hünner
Schatzmeister: Matthias Kalkhof ( BUND KV Wetterau )
Beisitzer: Diethardt Stamm


►     Themen und Inhalte, mit denen wir uns beschäftigen:


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BUND Ortsverband Münzenberg - Radtour zur Stromtrasse Rhein-Main-Link

Wird die Erdverkabelung gebraucht?

Rhein-Main-Link Korridor Raum Münzenberg Rhein-Main-Link Korridor Raum Münzenberg  (Grafik: Amprion)

Münzenberg - 26. Juli 2024

Der BUND Ortsverband Münzenberg hatte Landwirte, interessierte Bürger und die Kommunalpolitik zu einer Radtour eingeladen, um sich einen Eindruck in der Landschaft, über den möglichen Trassenverlauf des Rhein-Main-Link in den Gemarkungen Trais und Münzenberg zu verschaffen.

Der Rhein-Main-Link ist eine Erdkabeltrasse mit 4 Gleichstromsystemen über eine Länge von 700 km, die von der Nordseeregion über Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen in das südliche Rhein-Main-Gebiet bis Bürstadt gebaut werden soll. Nach Angaben des Netzbetreibers Amprion soll das Vorhaben 15 Milliarden € kosten.

Die Tour startete am Kulturhaus Trais unter der Leitung des BUND OV Vorsitzenden und Agraringenieurs Peter Hünner und führte in die Ackerlandschaft nördlich von Trais. Der Bodenkundeexperte Dr. Matthias Peter vom Büro „Schnittstelle Boden“ erläuterte die hohe Fruchtbarkeit, der hier anstehenden Parabraunerden und die Durchführung der 12 Erdkabelverlegungen in 75 m Breite und 2,50 m Tiefe. Die Auswirkungen des Verlegens würden über einen Zeitraum von ca. 5 Jahren die Ackernutzung negativ beeinträchtigen und in der Bauphase das Netz der kommunalen Wirtschaftswege zerschneiden.

Der geplante Trassenkorridor umkreist die Siedlungslagen von Trais und Münzenberg ca. im 270° Winkel und führt auch durch den Talboden der Wetteraue mit hohen Grundwasserständen, tangiert den Traiser Markwald und durchschneidet geschützte Lebensräume wie Feuchtwiesen, Halbtrockenrasen und alte Streuobstbestände. An einem weiteren Haltepunkt der Tour beschrieb Dr. Peter erste Ergebnisse der Uni Göttingen zur Erwärmung des Ackerbodens durch die Erdkabel. Danach findet eine Wärmeabgabe statt, erkennbare Erhöhungen zeigten sich bisher lediglich in den Wochen des ausgehenden Winters.

Zum Genehmigungsverfahren teilte Peter Hünner mit, dass die Fa. Amprion das Planfeststellungsverfahren beantragt hat und durch einen verkürzten Verfahrensweg, könnte es bereits im August/September zur Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung kommen. In einem vorgegebenen Zeitraum von wenigen Wochen können dann Einwendungen erhoben werden. Nach dem Bundesbedarfsplangesetz soll es 5 weitere solcher Leitungsbauprojekte von Nord- nach Süddeutschland geben (Süd-Ost-Link, Ultranet, u.a.). Diese Planungswünsche gibt es bereits seit über 10 Jahren.

Der BUND OV Münzenberg verlangt zunächst eine kritische Überprüfung dieser Bedarfsplanung. Diethardt Stamm erläutert, dass die Wasserstofftechnologie sich seither weiterentwickelt hat. Die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus überschüssigem Windkraftstrom geschieht in sogenannten Elektrolyseuren. Es gibt bereits mehrere Anlagen, die im Megawattbereich in Norddeutschland reinen Wasserstoff produzieren. An größeren Anlagen und der Beschleunigung der Elektrolyse wird mit Hochdruck geforscht und entwickelt. Dadurch wird eine Vielzahl, der geplanten Gleichstromverbindungen in die Mitte und den Süden Deutschlands überflüssig.

Das ergibt sich auch über einen verstärkten regionalen Ausbau der Windkraft auf Flächen wie z.B. dem Winterstein in der Wetterau.

Peter Hünner verweist auf die Kosten. Allein der Rhein-Main-Link soll heute bereits laut Betreiber 15 Milliarden € kosten. Wie uns allen bekannt ist, steigen die Kosten bei solchen Großprojekten in der Regel (siehe Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs oder der Berliner Flughafenneubau).

Und da Amprion diese Investitionen refinanzieren würde, würden die Kosten auf die Netznutzungsentgelte und damit den Strompreis umgelegt. Dies belastet besonders Menschen, die in Mietwohnungen leben und nicht, die Möglichkeit haben auf dem Dach eines Eigenheims eine Photovoltaikanlage zur Eigenstrom-versorgung zu bauen. Sollten nach kritischer Analyse des Bedarfs, neue Übertragungsverbindungen notwendig sein, verlangt der BUND, dass die dogmatische Festlegung auf reine Erdverkabelungen aufgegeben wird. Diese Vorgabe ist vor etlichen Jahren durch das damals CDU-geführte Wirtschaftsministerium auf Drängen des Bundeslandes Bayern getroffen worden.

Dort gibt es nur sehr wenige Windkraftanlagen, aber auch neue Freileitungen zur Gleichstromübertragung waren nicht erwünscht.

Der BUND OV Münzenberg schlägt vor, zuerst immer eine Trassenbündelung mit bereits bestehenden Freileitungen zu prüfen. Auch die Kommunen Pohlheim, Münzenberg und Rockenberg werden von einer 380 KV-Wechselstrom-Freileitung des Betreibers Tennet und parallel dazu eine 110 KV- Bahnstromtrasse durchquert. Die wesentlich teureren Erdverkabelungen sollten nur in unmittelbarer Siedlungsnähe und anderen Zwangspunkten gebaut werden, um unsere fruchtbaren Ackerböden, artenreiche Biotope und die grundwassergeprägten Flussauen weit gehend zu schonen.

( weitere Info's Bitte auf Bilder klicken )


Termin

20.November 2019

Vortrag Solarkataster

Das Solar-Kataster Hessen wendet sich an alle Haus- und Grundstückseigentümer sowie Besitzer von Gewerbe-Immobilien, aber auch an Städte und Gemeinden, Wohnungsbaugesellschaften und Energieversorger. Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen direkten Blick auf die Solarenergie-Potenziale von Dach- und Freiflächen. 

Der BUND OV Münzenberg und die MieG führten am Mittwoch, dem 20.11.2019 um 19:00 Uhr im Alten Rathaus in Münzenberg-Gambach, Hauptstraße eine Veranstaltung durch, in der das Solarkataster und Anwendungsbeispiele vorgestellt wurde.


Radwanderung des BUND zu den Münzenberger „Hutungen"

 (Foto: BUND OV Münzenberg)

Das Wetter hatte ein Einsehen am Sonntagmittag ,18.Sept.: Die radelnden Naturfreunde erreichten gerade die Münzenberger "Gut Stupp" an der Burg, als ein Regenschauer einsetzte.

Das umfangreiche Lammbüfett von einheimischen Züchtern fand den ungeteilten Beifall der ca. 30 Teilnehmer.

Christian Sperling vom Wetteraukreis, Mitorganisator des "EU-Life+" Projektes hatte am Morgen die Gruppe begrüßt. Bgm. Hans-Jürgen Zeiß freute sich, dass auch zahlreiche Interessiert weite Anreisen nicht gescheut hatten, eine Werbung für die Stadt.

Peter Hünner vom BUND OV Münzenberg führte die Gruppe zum Naturschutzgebiet "In der Metz". Dies ist das floristisch bedeutendste Gebiet der Magerrasenflächen der Gemarkung wegen seines Pflanzenvorkommens: Graslilien, Franzenenzian, Küchenschelle, Sonnenröschen wurden von Jutta Katz, Hess. Min. für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz benannt und gezeigt.

Walter Schmidt, der Gambacher Schäfer war mit seiner Herde die große Attraktion. Seine Sachkenntnis sowie die Erinnerungen, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau zum Besten gab, waren beeindruckend und spannend. Besonders die perfekte Zusammenarbeit mit seinen Hütehunden, die er stets selbst schult, fand hohe Anerkennung. Letztlich garantiert die jahrzehntelange Schafbeweidung den Artenreichtum der Magerrasengebiete, insbesondere der "Metz".

Weiter ging es zu den Traiser und den Münzenberger Steinbergen mit den außergewöhnlichen Felsformationen, den seltenen Flechtenarten und Pflanzen wie Feldmannstreu und Katzenpfötchen. Nirgendwo in Deutschland, nur an Böschungen in Trais wächst das Langgestielte Mannsschild, referierte Jutta Katz.

Mitveranstalter waren der Freundeskreis, die Naturschutzgruppe sowie die Tourismuskommission. "Das war eine runde Sache, ein informative gelungene Veranstaltung" stellte abschließend der Sprecher des BUND Ortsverbandes Axel Fenchel, fest.

Vorstand BUND OV Münzenberg