BUND Ortsverband Münzenberg
Peter Hünner
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BUND OV Münzenberg - Für die Störche neue Horste
Horstbau auf den Strommasten verhindern: BUND und OVAG diskutierten Maßnahmen
Der Ortstermin bietet Gelegenheit, unterschiedliche Strommasten zu besichtigen(von links): Martin Klein + Stefan Bauer (OVAG), Peter Hünner (BUND OV Münzenberg) und Anna Eva Heinrich (UNB Wetterau). Im Hintergrund sieht man einen privaten Holzmast und einen OVAG-Mast je mit Nest
(Foto: Diethardt Stamm)
Münzenberg - 22. Juli 2025
Der BUND Ortsverband Münzenberg hatte in der Vergangenheit immer wieder die OVAG kritisiert: Der Energieversorger tue zu wenig, um Störche vom Nisten auf Strommasten abzuhalten. Die Vergrämungsmaßnahmen seien oft nicht effektiv genug. Stefan Bauer, bei der OVAG Netz AG für die Planung der Freileitung zuständig, hatte erklärt, dass man regelmäßig neue Verfahren ausprobiere, um den Nestbau an unerwünschten Stellen zu verhindern, eine hundertprozentige Lösung gebe es bisher aber nicht.
Nachdem die Argumente zuletzt über die Presse ausgetragen worden waren, haben sich nun Mitglieder des BUND Ortsverbands, der OVAG und der Unteren Naturschutzbehörde des Wetteraukreises (UNB) an einem „Mustermast“ in Ober-Hörgen getroffen, um vor Ort über Lösungsansätze zu diskutieren. Das Teilt der BUND in einer Pressemitteilung mit.
Die Schlauheit der Störche
Der Großraum um Münzenberg sei eines von mehreren Gebieten mit einer wachsenden Population von Weißstörchen, heißt es darin. Schon seit Jahren nutzten die Vögel Strommasten zum Bau ihrer Nester. Dabei könne es eine Gefährdung über Stromschläge- und Kurzschlüsse geben, weshalb es effektivere Lösungen bedürfe, um das zu vermeiden: In dieser Frage seien sich auch BUND, OVAG und die UNB einig.
Als „Muster-Betrachtungsobjekt“ dient dem BUND ein Betonstrommast an der Durchgangsstraße des Münzenberger Stadtteils Ober-Hörgen. „Noch vor 2 Jahren sollten vier senkrechte Stangen an der Mastspitze ein Nest verhindern. Das funktionierte aber wie bei vielen anderen Masten nicht, weil die Störche diese Stangen umflogen und dabei eine Verletzungsgefahr eingingen.“
Zwar habe die OVAG, angeregt durch die Beschwerden des BUND Ende 2024 eine neue Abwehr mit zusätzlichen senkrechten Stangen im Zentimeterabstand rund um das potenzielle Nest montiert. Nicht einkalkuliert worden sei jedoch die Schlauheit der Störche. Diese hätten über diesem „Stangenkorb“ so lange kleine Äste abgeworfen, bis der Korb so gefüllt war, dass sie darauf ihr neues Nest bauen konnten. Das Gefahrenpotential bleibe dadurch weiter hoch, moniert der BUND. Aktuell sehe man diese Probleme wieder sehr deutlich beim Ausflug der noch etwas unerfahrenen Jungstörche.
Eine Alternative habe BUND-Vorstandsmitglied Diethardt Stamm im Norden von Polen beobachtet, einer Gegend mit höherer Storchendichte als in der Wetterau, nämlich hunderte von Strommasten, oft aus Holz, mit einer einfachen ca. 2 Meter hohen dreigliedrigen Metallaufrüstung und einer darauf angebrachten Nestgrundlage. Diese Konstruktion sei von den Störchen immer angenommen worden. Außerdem werde so eine Populationsunterstützung in Verbindung mit einer Gefahrenabwehr erreicht.
Bei dem Treffen habe die OVAG die „polnische Lösung“ jedoch verworfen und auf statische Probleme und andere Zulassungsbestimmungen in Deutschland verwiesen. Von allen Parteien werde jedoch die Möglichkeit anerkannt, in der Nähe von Strommasten zusätzlich einen Holzmast als Ausweichstandort zu errichten. Deshalb soll ein Grundstück gesucht werden, dessen Eigentümer dem Aufbau eines Ersatzhorstes zustimmt.
Auch sei man übereingekommen, dass es keine Einheitslösung zur Vergrämung und Nestbauverhinderung gebe, in Anbetracht der verschiedenen Mastprofile und unterschiedlichen Leitungsspannungen. Zudem wurde eine größer werdende Storchen-Population nicht unkritisch diskutiert, denn diese könne wiederum zu neuen Problemen führen.
Die OVAG wolle weiter nach verbesserten Konstruktionen suchen und experimentieren, welche Vergrämungs-Aufbauten erfolgreich wirken, um die Weißstörche von den 0,4kV- und 20kV-Betonmasten fernzuhalten.
Bevölkerung einbinden
Angesichts der Komplexität des Themas habe OVAG-Fachmann Stefan Bauer den Vorschlag gemacht, die Bevölkerung im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung im Herbst einzubinden. Dabei sollen auch Anregungen gesammelt werden, wie man mit den Münzenberger Störchen in der Zukunft als Beispiel für weitere Plätze in der Wetterau umgeht. Anna Eva Heinrich (UNB) schlug eine Veranstaltung dazu im Friedberger Kreishaus vor. Damit seien alle einverstanden, heißt es abschließend.
BUND OV Münzenberg - Klimawandel bis ins Badezimmer
Theo Pauly aus Rockenberg war Umweltberater. Auch als Rentner treibt ihn um, dass wertvolles Trinkwasser in der Toilette landet. Und arbeitet an einer Alternative.
(Foto: Nissen)
Münzenberg - 17. November 2024
Etwa 120 Liter Trinkwasser verbraucht jeder Mensch pro Tag. Allein 40 Liter spült er die Toilette hinunter. Das können wir uns bald nicht mehr leisten, sagt der Erfinder Theo Pauly. Auch OVAG-Chef Joachim Arnold sieht Vorteile darin, den Toilettengang künftig anders zu organisieren. Und die Stadt Münzenberg wird dabei Vorreiterin.
Selbst auf unsere intimsten Alltagsroutinen wirken sich die künftigen Dürreperioden und Rohstoff-Knappheit aus. Wir müssen uns wohl von der Spültoilette verabschieden, lautet die Botschaft eines denkwürdigen Informationsabends im Wasserwerk Inheiden. Unsere Stoffwechselprodukte sind viel zu wertvoll für die Kläranlage, meinten am Donnerstag nicht nur die Umweltschützer vom BUND. Sondern auch ein Erfinder, eine Bürgermeisterin und der Chef des Energie- und Wasserversorgers OVAG.
Mit den Fäkalien spülen wir Phosphor in die Flüsse, beklagte der Rockenberger Theo Pauly. Dabei sei der für unsere Ernährung lebenswichtige Stoff endlich. In den weltweit nur acht Abbau-Regionen gehen die Vorräte ab 2040 zur Neige, so Pauly.
Knapp 1,8 Millionen Tonnen Klärschlamm fallen ihm zufolge jährlich in den deutschen Kläranlagen an. Sie werden teils verbrannt – aber das verschwende wertvolle Energie. Oder auf die Äcker verteilt. Das sei aber künftig verboten, weil damit Arznei-Rückstände und Giftstoffe in die Umwelt gelangen.
Auch die begrenzte Verfügbarkeit von Trinkwasser spricht für das Ausrangieren der Spültoilette. In kommenden Dürresommern muss die OVAG weniger aus ihren 22 Brunnen holen, wenn die Mindest-Grundwasserstände unterschritten sind. Das sagte der OVAG-Vorsitzende Joachim Arnold vor gut 50 Zuhörern im Wasserwerk. Pro Jahr pumpt die OVAG 32,76 Millionen Kubikmeter in die bis zu 1,2 Meter dicken Wasserleitungen. Die Frankfurter verbrauchen davon 18,4 Millionen Kubikmeter, die Wetterauer 10,7. Der Rest fließt in den Hochtaunus- und den Main-Kinzig-Kreis. Die Vogelsberger haben eigene Brunnen.
Zur Spültoilette gibt es eine genauso komfortable Alternative, behauptet Theo Pauly. Auf der Architekturbiennale in Venedig war jüngst die von ihm patentierte Trockentoilette aus Keramik zu sehen. In Neubauten sei das wasserlose System leicht installierbar, so Pauly. Sobald man den Deckel öffnet, zieht ein Gebläse mögliche Gerüche ab. Urin und Fäzes (die festen Bestandteile) fließen durch zwei getrennte Löcher ab. Die Fallrohre enden im Keller oder hinterm Haus in zwei Sammelbehältern.
„Wie lässt sich die Toilettenschüssel sauber halten?“ fragte eine Zuhörerin. „Sie können sie bei Bedarf einfach feucht wischen“, antwortete der Erfinder. Vor dem Defäkieren setze man eine kompostierbare Tüte ein. Wischtuch und Toilettenpapier kommen separat in einen Eimer und werden – wie schon heute in vielen Ländern üblich – als Restmüll verbrannt.
Der Urin lässt sich zu einem stickstoff- und phosphorreichen Flüssigdünger verarbeiten – der ist in Deutschland aber nur als Nahrung für Zierpflanzen zugelassen. In der Schweiz dürfe man damit auch Gemüse düngen, sagte Pauly und reichte eine bunt etikettierte Plastikflasche ins Publikum. Manche schnüffelten – und rochen nichts.
Was passiert mit den Fäzes? Noch würde kein Entsorger die Tonnen mit dem braunen Inhalt holen. Versuchsweise kompostiert die Berliner Firma „Finizio“ laut Pauly die menschlichen Hinterlassenschaften in der Kläranlage Eberswalde. Dabei erhitzten die Bakterien sie auf 70 Grad – das vernichte Hormone und Medikamenten-Rückstände. Man könne die Fäzes auch unter Luftabschluss und Hitze zu Biokohle machen – beides wäre ein sauberer, im Lande produzierter Dünger für unsere Äcker. Man müsse das Verfahren nur gesetzlich erlauben. Und dann die Ilbenstädter Kompostanlage umbauen.
Münzenbergs Bürgermeisterin Isabell Tammer will einen Anfang machen. Sie bot dem Erfinder aus Rockenberg am Donnerstag ein Pilotprojekt an. Die Stadt wolle Toiletten für die Friedhofsbesucher in den kleineren Stadtteilen bauen. Dort könne man sich mit Paulys Trockentoiletten den Bau der Abwasserleitungen sparen. „Das wäre charmant.“
Die Zukunftsvision des 68-jährigen Theo Pauly kennt nur Gewinner, vermuten auch Peter Hünner und Diethardt Stamm von den gastgebenden BUND-Ortsverbänden Rockenberg, Münzenberg und Butzbach. Die Sanitärkeramik-Branche würde Milliardenumsätze mit den neuartigen Trockentoiletten machen. Papierfabriken wie die in Ober-Schmitten wären als Produzenten von Fäzes-Tüten dauerhaft vor Insolvenz geschützt. Die Kläranlagen müssten nicht mehr teuer mit immer neuen Reinigungsstufen aufgerüstet werden. Das Abwasser würde durch den höheren Anteil des Dusch- und Waschwassers wärmer. Das macht Wärmetauscher zum Heizen effektiver, so Theo Pauly. Und weil die OVAG dann bis zu 30 Prozent weniger Wasser aus ihren Brunnen holen muss, wären wir ohne Spültoiletten besser auf Trockenperioden vorbereitet. Die Verbraucher bekämen für den Verzicht auf die Spültaste eine niedrigere Wasserrechnung.
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Ein Glas mit kompostierten menschlichen Hinterlassenschaften brachte der Trockentoiletten-Erfinder Theo Pauly seinen Zuhörern mit. Die meisten gaben es schnell weiter. Manche trauten sich, daran zu schnüffeln. Und rochen nichts.
(Foto: Nissen)
Münzenbergs Bürgermeisterin Isabell Tammer will Theo Paulys Trockentoiletten an außerhalb liegenden Friedhöfen installieren. So könnte sich die Kommune den Kanalbau ersparen.
(Foto: Peter Hünner (BUND OV Münzenberg))
Der OVAG-Vorsitzende Joachim Arnold hat Sympathien für den Vorschlag des Erfinders Theo Pauly (links im Bild), Spültoiletten durch Trockenklos zu ersetzen. Die OVAG würde zwar weniger Wasser absetzen, doch das sei ohnehin kostenlos. Bezahlt werden nur die Aufbereitung und der Transport des Wassers.
(Foto: Peter Hünner)
BUND Ortsverband Münzenberg - Radtour zur Stromtrasse Rhein-Main-Link
Wird die Erdverkabelung gebraucht?
Rhein-Main-Link Korridor Raum Münzenberg
(Grafik: Amprion)
Münzenberg - 26. Juli 2024
Der BUND Ortsverband Münzenberg hatte Landwirte, interessierte Bürger und die Kommunalpolitik zu einer Radtour eingeladen, um sich einen Eindruck in der Landschaft, über den möglichen Trassenverlauf des Rhein-Main-Link in den Gemarkungen Trais und Münzenberg zu verschaffen.
Der Rhein-Main-Link ist eine Erdkabeltrasse mit 4 Gleichstromsystemen über eine Länge von 700 km, die von der Nordseeregion über Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen in das südliche Rhein-Main-Gebiet bis Bürstadt gebaut werden soll. Nach Angaben des Netzbetreibers Amprion soll das Vorhaben 15 Milliarden € kosten.
Die Tour startete am Kulturhaus Trais unter der Leitung des BUND OV Vorsitzenden und Agraringenieurs Peter Hünner und führte in die Ackerlandschaft nördlich von Trais. Der Bodenkundeexperte Dr. Matthias Peter vom Büro „Schnittstelle Boden“ erläuterte die hohe Fruchtbarkeit, der hier anstehenden Parabraunerden und die Durchführung der 12 Erdkabelverlegungen in 75 m Breite und 2,50 m Tiefe. Die Auswirkungen des Verlegens würden über einen Zeitraum von ca. 5 Jahren die Ackernutzung negativ beeinträchtigen und in der Bauphase das Netz der kommunalen Wirtschaftswege zerschneiden.
Der geplante Trassenkorridor umkreist die Siedlungslagen von Trais und Münzenberg ca. im 270° Winkel und führt auch durch den Talboden der Wetteraue mit hohen Grundwasserständen, tangiert den Traiser Markwald und durchschneidet geschützte Lebensräume wie Feuchtwiesen, Halbtrockenrasen und alte Streuobstbestände. An einem weiteren Haltepunkt der Tour beschrieb Dr. Peter erste Ergebnisse der Uni Göttingen zur Erwärmung des Ackerbodens durch die Erdkabel. Danach findet eine Wärmeabgabe statt, erkennbare Erhöhungen zeigten sich bisher lediglich in den Wochen des ausgehenden Winters.
Zum Genehmigungsverfahren teilte Peter Hünner mit, dass die Fa. Amprion das Planfeststellungsverfahren beantragt hat und durch einen verkürzten Verfahrensweg, könnte es bereits im August/September zur Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung kommen. In einem vorgegebenen Zeitraum von wenigen Wochen können dann Einwendungen erhoben werden. Nach dem Bundesbedarfsplangesetz soll es 5 weitere solcher Leitungsbauprojekte von Nord- nach Süddeutschland geben (Süd-Ost-Link, Ultranet, u.a.). Diese Planungswünsche gibt es bereits seit über 10 Jahren.
Der BUND OV Münzenberg verlangt zunächst eine kritische Überprüfung dieser Bedarfsplanung. Diethardt Stamm erläutert, dass die Wasserstofftechnologie sich seither weiterentwickelt hat. Die Erzeugung von grünem Wasserstoff aus überschüssigem Windkraftstrom geschieht in sogenannten Elektrolyseuren. Es gibt bereits mehrere Anlagen, die im Megawattbereich in Norddeutschland reinen Wasserstoff produzieren. An größeren Anlagen und der Beschleunigung der Elektrolyse wird mit Hochdruck geforscht und entwickelt. Dadurch wird eine Vielzahl, der geplanten Gleichstromverbindungen in die Mitte und den Süden Deutschlands überflüssig.
Das ergibt sich auch über einen verstärkten regionalen Ausbau der Windkraft auf Flächen wie z.B. dem Winterstein in der Wetterau.
Peter Hünner verweist auf die Kosten. Allein der Rhein-Main-Link soll heute bereits laut Betreiber 15 Milliarden € kosten. Wie uns allen bekannt ist, steigen die Kosten bei solchen Großprojekten in der Regel (siehe Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs oder der Berliner Flughafenneubau).
Und da Amprion diese Investitionen refinanzieren würde, würden die Kosten auf die Netznutzungsentgelte und damit den Strompreis umgelegt. Dies belastet besonders Menschen, die in Mietwohnungen leben und nicht, die Möglichkeit haben auf dem Dach eines Eigenheims eine Photovoltaikanlage zur Eigenstrom-versorgung zu bauen. Sollten nach kritischer Analyse des Bedarfs, neue Übertragungsverbindungen notwendig sein, verlangt der BUND, dass die dogmatische Festlegung auf reine Erdverkabelungen aufgegeben wird. Diese Vorgabe ist vor etlichen Jahren durch das damals CDU-geführte Wirtschaftsministerium auf Drängen des Bundeslandes Bayern getroffen worden.
Dort gibt es nur sehr wenige Windkraftanlagen, aber auch neue Freileitungen zur Gleichstromübertragung waren nicht erwünscht.
Der BUND OV Münzenberg schlägt vor, zuerst immer eine Trassenbündelung mit bereits bestehenden Freileitungen zu prüfen. Auch die Kommunen Pohlheim, Münzenberg und Rockenberg werden von einer 380 KV-Wechselstrom-Freileitung des Betreibers Tennet und parallel dazu eine 110 KV- Bahnstromtrasse durchquert. Die wesentlich teureren Erdverkabelungen sollten nur in unmittelbarer Siedlungsnähe und anderen Zwangspunkten gebaut werden, um unsere fruchtbaren Ackerböden, artenreiche Biotope und die grundwassergeprägten Flussauen weit gehend zu schonen.
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Termin
20.November 2019
Vortrag Solarkataster
Das Solar-Kataster Hessen wendet sich an alle Haus- und Grundstückseigentümer sowie Besitzer von Gewerbe-Immobilien, aber auch an Städte und Gemeinden, Wohnungsbaugesellschaften und Energieversorger. Mit wenig Aufwand bietet das Solar-Kataster einen direkten Blick auf die Solarenergie-Potenziale von Dach- und Freiflächen.
Der BUND OV Münzenberg und die MieG führten am Mittwoch, dem 20.11.2019 um 19:00 Uhr im Alten Rathaus in Münzenberg-Gambach, Hauptstraße eine Veranstaltung durch, in der das Solarkataster und Anwendungsbeispiele vorgestellt wurde.
Radwanderung des BUND zu den Münzenberger „Hutungen"
(Foto: BUND OV Münzenberg)
Das Wetter hatte ein Einsehen am Sonntagmittag ,18.Sept.: Die radelnden Naturfreunde erreichten gerade die Münzenberger "Gut Stupp" an der Burg, als ein Regenschauer einsetzte.
Das umfangreiche Lammbüfett von einheimischen Züchtern fand den ungeteilten Beifall der ca. 30 Teilnehmer.
Christian Sperling vom Wetteraukreis, Mitorganisator des "EU-Life+" Projektes hatte am Morgen die Gruppe begrüßt. Bgm. Hans-Jürgen Zeiß freute sich, dass auch zahlreiche Interessiert weite Anreisen nicht gescheut hatten, eine Werbung für die Stadt.
Peter Hünner vom BUND OV Münzenberg führte die Gruppe zum Naturschutzgebiet "In der Metz". Dies ist das floristisch bedeutendste Gebiet der Magerrasenflächen der Gemarkung wegen seines Pflanzenvorkommens: Graslilien, Franzenenzian, Küchenschelle, Sonnenröschen wurden von Jutta Katz, Hess. Min. für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz benannt und gezeigt.
Walter Schmidt, der Gambacher Schäfer war mit seiner Herde die große Attraktion. Seine Sachkenntnis sowie die Erinnerungen, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau zum Besten gab, waren beeindruckend und spannend. Besonders die perfekte Zusammenarbeit mit seinen Hütehunden, die er stets selbst schult, fand hohe Anerkennung. Letztlich garantiert die jahrzehntelange Schafbeweidung den Artenreichtum der Magerrasengebiete, insbesondere der "Metz".
Weiter ging es zu den Traiser und den Münzenberger Steinbergen mit den außergewöhnlichen Felsformationen, den seltenen Flechtenarten und Pflanzen wie Feldmannstreu und Katzenpfötchen. Nirgendwo in Deutschland, nur an Böschungen in Trais wächst das Langgestielte Mannsschild, referierte Jutta Katz.
Mitveranstalter waren der Freundeskreis, die Naturschutzgruppe sowie die Tourismuskommission. "Das war eine runde Sache, ein informative gelungene Veranstaltung" stellte abschließend der Sprecher des BUND Ortsverbandes Axel Fenchel, fest.
Termine
- 19.11.2025 BUND OV Bad Nauheim/Friedberg: Ortsverbandtreffen November 2025
- 24.11.2025 Essbare Landschaften
- 25.11.2025 BUND OV Karben/Niddatal: Ortsverbandtreffen November 2025
- 27.11.2025 BUND OV Bad Vilbel: Ortsverbandtreffen November 2025
- 17.12.2025 BUND OV Bad Nauheim/Friedberg: Ortsverbandtreffen Dezember 2025