BUND Kreisverband Wetterau
Gartenzaun am Waldkindergarten

BUND OV Karben/Niddatal - Müllsammelaktion 2024

Müllsammelaktion 2024 von links: Levin, Noam, Peter Reinschmidt, Tanja Reinschmidt, Timo Pfaff, Sophia, Sylvia Neitzel  (Foto: Mika Neitzel)

Karben - 27. Februar 2024

Die Bilder der Müllsammelaktion vom Samstag 24. Februar 2024 zeigen den Müllberg, der in der ersten Stunde von der Gruppe gesammelt wurde. Die Stadt hat alle fleißigen Helfer anschließend zum Suppe-Essen ins JugendKulturZentrum (JUKUZ) Karben eingeladen.


BUND OV Karben/Niddatal - Verabschiedung des Dieter Nölle aus dem Naturschutzbeirat vom Wetteraukreis

Dieter Nölle bei seiner Abschiedsrede Dieter Nölle bei seiner Abschiedsrede  (Foto Uwe Steib)

DER NATURSCHUTZBEIRAT

bei der unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Wetteraukreises

Werdegang des Dieter Nölle

  • 1970 Umzug nach dem Wetterauer Dorf Petterweil (selbständige Gemeinde)
  • 1971 Teilnehmer eines VHS-Kurses über die plötzlich aktuellen Fragen des Natur- und Umweltschutzes: Koordinator der Petterweiler Journalist Felix von Gruner
  • 1972 Ein weiterer VHS Kurs zur Vertiefung des Themas Natur- und Umweltschutz Koordinator: Der Neu-Petterweiler Dieter Nölle
  • 1972 1. August: Zusammenschluss der 6-Dörfer-Stadt Karben mit der Gemeinde Petterweil
  • 1972 Aufruf von D. Nölle zur Gründung eines Vereins „Arbeitskreis Umwelt Karben“ (AUK) zur ständigen Bearbeitung dieser Fragen in der Stadt Karben. Gründungsversammlung am 16. November in der Kurt-Schumacher-Schule. D. Nölle einer der Sprecher des AUK. Bis 2004.
  • 1970 Der „Umlandverband Frankfurt“ plant den Ausbau der Stadt Karben (ca. 18 000 Einwohner) zu einem Siedlungsschwerpunkt mit 50 000 Einwohner. Der AUK nimmt Verbindung mit einem großen Energielieferanten auf. (Esso, ein Manager kommt vom Hauptsitz Hamburg). Gespräche über eine zentrale Heizenergieversorgung dieser 50 000 Einwohner. Der Siedlungsschwerpunkt mit 50 000 Einwohner verschwand wieder In der Schublade. Damit war das Thema einer zentralen, umweltschonenden Heizenergieversorgung auch gestorben. Heute gelten kommunale Nahwärmenetze als wichtiger Teil einer ressourcenschonenden Energieversorgung von Siedlungen und Gewerbegebieten.
  • 1975: Gründung des DBV (NABU) Karben. D. Nölle Gründungsmitglied

Kleiner Rückblick auf 42 Jahre Naturschutzbeirat, auf die Zeit davor und die Welt drum herum.

Werter Herr Landrat Weckler, Herr Umweltdezernent Walther, liebe Mitarbeiter der UNB, liebe Beiratskolleginnen, liebe Gäste

Bevor der NSB seine Arbeit 1981 aufnahm (Verpflichtung aus dem Bundesnaturschutzgesetz und dem Hess. Landesnaturschutzgesetz, geschah schon einiges.

Publikationen dieser Zeit.

1962: USA Biologin Rachel Carson:  Der stumme Frühling gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Umweltbewegung. Wies den schädlichen Einfluss von DDT auf die Vogelpopulation (dünne Eierschalen) nach. Führte später zum DDT-Verbot.

1972:  Club of Rome Die Grenzen des Wachstums versch. Wissenschaftler, von VW-Stiftung gefördert

1975: Herbert Gruhl: Ein Planet wird geplündert CDU-Bundestagsabgeordneter!

Um 1970 wurden die Umweltschäden auch bei uns immer sichtbarer. Bei Spaziergang am Griesheimer Mainufer trieben einem bei „guten“ Wetter Kubikmeter große Schaumbatzen an der Staustufe ins Gesicht. Es gab zu dieser Zeit schon zahlreiche „klassische „Natur- (und Vogel) schutzvereine“. (1975 DBV Karben, D. Nölle GM)

1972: Aufruf von Dieter Nölle zur Bildung eines auf Natur- und Umweltschutz gerichteten Vereins.16. Nov. Gründung des AUK. Um 1970 wollte der Umlandverband aus der Kleinstadt Karben (ca. 18 000 Einwohner) einen Siedlungsschwerpunkt mit 50 000 Einwohnern machen. AUK nimmt Verbindung zur Esso auf wg. zentraler, umweltschonender Heizenergieversorgung. Projekt verschwindet aus der Politik. Heute gelten kommunale Nahwärmenetze als wesentliche Elemente einer klimaschonenden Gebäudeenergieversorgung.

Der Naturschutzbeirat war und ist ein guter Lernort. Das Lernen an den Fällen, die zu beraten waren, mit den Kolleginnen mit verschiedenem Fachwissen und aus allen Teilen des großen Wetterkreises war sehr bereichernd. Dazu trugen noch zahlreiche Fachvorträge aus diversen Bereichen zu unserem vertieften Wissen bei. 42 Jahre Naturschutzarbeit im Beirat, dem kleinsten Rädchen im Getriebe, 42 Jahre im ehrenamtlichen und im amtlichen Naturschutz: Was haben sie gebracht?

Es gibt punktuelle Erfolge, z.B. die Naturschutzgebiete, sie galten als der Goldstandart im Naturschutz. Aber die Studie der Krefelder Entomologen stellt die Qualität der NSG sehr in Frage! Denn die Ergebnisse dieser Studie, ein Zusammenbruch der Masse der Fluginsekten in 26 Jahren um 75 % wurden in Naturschutzgebieten gemessen.! Die Gesamtbilanz im Bodenschutz, im Lebensraumschutz, im Klimaschutz und im Schutz der Biodiversität ist verheerend. Bodenversiegelung: Täglich werden nur in Deutschland ca. 35 ha teils hochwertiger Ackerböden versiegelt (ca. 70 ha als Baugebiete ausgewiesen). Mit allen Folgen für das Bodenleben, den Wasserhaushalt, die Lebensmittelerzeugung, die Kaltluftentstehung und die Kaltluftströme.

Klimaerwärmung: Klimaerwärmung ist ein weltweites Problem. Jedes Molekül CO², CH4 etc., verändert das Erdklima, egal wo es aufsteigt. In Deutschland geht der Ausstoß zwar zurück, erreicht aber nicht die gesteckten Ziele. Weltweit steigt der Ausstoß!

Biodiversitätsverluste: Die Biodiversität leidet massiv. Ständig verlieren wir Individuen und Arten. So haben wir in Deutschland seit 1980 10 Millionen Brutpaare der Feld- und Wiesenvögel verloren: 55 % der Feldlerchen, 91 % der Rebhühner (NABU).  

Der „Erdüberlastungstag“, d. h. der Tag im Jahr, bis zu dem die Menschheit alle in einem Jahr nachwachsenden Biomaterialien verbraucht hat, war 1970 der 28. Dezember. Hier war alles noch Im Gleichgewicht. Es gab ca. 4 Milliarden Menschen weniger auf diesem Planten und die Massen in China, Indien und anderen Ländern der sog. 3. Welt litten erheblich Hunger. 2022 dieser Tag auf den 28. Juli! vorgerückt. Es kommt aber noch schlimmer: Der deutsche „Erdüberlastungstag“ war in diesem Jahr 2023 der 4. Mai !!, d. h. seit dem 5. Mai plündern wir unsere eigenen Vorräte über Gebühr und die anderer Länder, um unseren Wohlstand zu halten oder sogar noch zu erhöhen, weil wir verschwenderisch mit allen Ressourcen umgehen.

Wir müssen das Gleichgewicht wiederherstellen.

Sie alle haben die Nachricht gehört oder gelesen: Der Bundesminister für Verkehr und Digitales plant, die Autobahn A 5 zwischen den Frankfurter Kreuz und der Abfahrt Friedberg von 6 Fahrstreifen auf 10 Fahrstreifen zu verbreitern.

Ob das der richtige Weg ist?

Dazu noch diese kurze Zusammenfassung: 1972 Initiator und Mitgründer des Arbeitskreis Umwelt Karben AUK, einer der  Sprecher bis zur Auflösung 2004. 1975 Gründungsmitglied des NABU Karben 1979 Mitglied im BUND 1980 Initiator und Gründungsmitglied BUND Wetterau 1980 Unterstützung bei der Gründung BUND Bad Vilbel 1986 Gründungsmitglied BUND Karben ca. 1998 - 2002 Lokale Agenda 21, einer der beiden Sprecher Arbeitskreis  " Wirtschaft und Ressourcenschonung"

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BUND OV Karben/Niddatal - Vortrag Wasserstoff mit Dr. Werner Neumann

WASSERSTOFF

Vortrag Wasserstoff mit Dr. Werner Neumann Vortrag Wasserstoff mit Dr. Werner Neumann  (Foto: Eckhard Neitzel)

Der Stoff, aus dem die Energieträume sind

Sekt oder Selters der Energiewende

Aus welchen Energien soll Wasserstoff erzeugt werden?

Woher soll der Wasserstoff kommen?

Wieviel Wasserstoff wird benötigt für welche Zwecke?

Welche regionalen Projekte sind sinnvoll?

Karben - 1. Mai 2023

Die Frage, welche Rolle Wasserstoff in der Energiewende spielen kann oder soll, wurde durch Dr. Werner Neumann, Kreisvorsitzender des BUND Wetterau, am 25. April 2023 in Karben klar beantwortet: „Sekt“. Dies bedeutet, Wasserstoff wird ein wichtiger aber teurer Energieträger sein. Er muss ja künstlich hergestellt werden. Dazu darf nach Auffassung des BUND und des Referenten, der auch in den Fachbeiräten der KOPERNIKUS-Projekt „Ariadne“ und „Power-to-X“ mitwirkt, nur Strom aus erneuerbaren Energien eingesetzt werden. Auch wenn Strom aus Wind und Sonne mit 5-7 ct/kWh immer preiswerter werden, wird Wasserstoff eher 10-15 ct/kWh kosten. Daraus ergibt sich die Anforderung, Wasserstoff zum einen mit hohem Wirkungsgrad der Elektrolyse zu erzeugen, 70 Prozent ist der aktuelle Stand. Zum anderen muss Wasserstoff möglichst effizient verwendet werden. Wenn bei der Elektrolyse oder bei der Verbrennung von Wasserstoff Abwärme anfalle müsse diese z.B. in Kraft-Wärme-Kopplung genutzt werden.

Die wichtige Frage ist nicht, wo Wasserstoff eingesetzt werden kann, sondern wo dieser als teures, künftig knappes Gut unabdingbar eingesetzt werden muss. Dies sind die Stahlherstellung und die Chemieindustrie, wobei bei letzterer auch auf Wasserstoff aufbauende künstliche Energieträger (Methan, Methanol, Kerosin) eine wichtige Rolle beim Ausstieg aus fossilem Erdöl und Erdgas spielen werden. Im Bereich der Mobilität werden dies Stoffe am ehesten in Schiffen und schweren LKW einzusetzen sein. Ansonsten Elektroautos dem Wasserstoff weitaus überlegen.

Dr. Werner Neumann verglich die Gesamtwirkungsgrade Strom aus Wind und Sonne in Elektroautos mit 86 % und dem Einsatz von Wasserstoff in Kfz mit Brennstoffzellen oder Verbrenner, wo nur 10 % der Energie zum Antrieb genutzt würden. Die „E-Fuels“ könnten daher auch durchaus „E-Fools“ (engl. für verrückt) genannt werden. Schade sei, dass die FDP im Verkehrsministerium sich nicht auf diese wissenschaftlichen Angaben, z.B. des Fraunhofer-Instituts oder der DECHEMA beziehen würde.

Insgesamt könnte künftig ein Bedarf zwischen 50 und 500 TWh (Mrd. kWh) Wasserstoff entstehen, je nachdem wie effizient dieser eingesetzt würde. Zum Vergleich: der heutige Endenergiebedarf von 2500 TWh müsste auf 1200-1500 TWh gesenkt werden. Je weniger Wasserstoff, umso weniger müsse auch importiert werden, ob aus Chile, Namibia, Nord-Afrika oder Saudi-Arabien. Neumann betonte, dass hierbei es wesentlich sei, dass die Menschen in den Ländern selbst mehr Energie aus ihrem eigenen Land nutzen können und kein neue Ausbeutung entstehe. Zugleich dürfe man keine neuen Abhängigkeiten erzeugen. Wasserstoff aus Ländern die Menschenrechte missachten würden, kämen ohnehin nicht in Betracht. Dafür setze sich der BUND auch mit seiner Vertretung im Wasserstoffrat der Bundesregierung ein.

Wasserstoff habe Vorteile, weil durch eine Wasserstoffpipeline 10mal mehr Leistung transportiert werden könne als mit Hochspannungs-Gleichstromleitungen (HGÜ) für Strom. Statt also 30-40 neue HGÜ-Leitungen (wie die umstrittene SÜDLINK-Leitung) durch Deutschland zu planen, davon fünf auch durch Mittelhessen, hätte eine Berechnung des Netzbetreibers Amprion mit Daten des BUND ergeben, dass man deutlich weniger neue Stromleitungen bräuchte, wenn einige Wasserstoff-Pipelines in die Zentren der Industrie oder der Großstädte gebaut würden. Dies, so Neumann, wäre kostengünstiger und mit geringeren Umweltauswirkungen verbunden.

Die Lösungen auch mit Wasserstoff liegen sogar eher vor und hinter der eigenen Haustüre. So gibt es Konzepte und Anbieter, die Wasserstoff lokal erzeugen und verbrauchen, ob fürs Einfamilienhaus (Fa. Picea) oder für einen ganzen Stadtteil wie in Esslingen oder in den größeren Projekten der Stadtwerke Mainz und Hassfurt am Main.

Abschließend fasste Neumann zusammen, dass die effiziente Nutzung von Energie, der sparsame Umgang mit Ressourcen entscheidend ist, wieviel Wasserstoff benötigt würde. Dies zeige das aktuelle Beispiel der „Recyclingflasche“. Dass man PET Flaschen wiederverwenden könne, sei lange bekannt, auch wenn die Werbung mit Günter Jauch dies als Neuheit darstelle. Die Industrie und Handel seien aber jetzt erst mit höheren Energiepreisen aufgewacht. Dieses Prinzip müsse ausgeweitet werden, denn wenn man Plastik wieder neu verwenden kann, müsse man weniger Erdöl und künftig weniger Wasserstoff zu dessen Herstellung einsetzen. Nebenbei, so Neumann, sei Mehrweg aber immer noch besser.

Wenn aber weiterhin Energie verschwendet würde und wir auf viel Wasserstoff angewiesen sind, wird es teuer. Wenn hingegen Wasserstoff nur 5-10% unseres künftigen Bedarfs abdecke, wäre das, wie wenn man zu bestimmten wichtige Anlässen ein Glas Sekt trinken würde. Entsprechend überreichte ihm Sylvia Neitzel (Sprecherin) vom BUND Ortsverband Karben/Niddatal auch eine gute Flasche Rheingauer Sekt zum Abschluss.

Hier können Sie die Präsentation herunterladen ► Wasserstoff

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BUND OV Karben/Niddatal - 11.Wettbewerb für Hobbykelterer

Wer hat das beste Stöffche?

Hobbykelterer Wettbewerb Stöffche (Apfelwein) Proben  (Foto: Uli Loos)

Karben - 21. Dezember 2022

Der BUND Ortsverband Karben/Niddatal und die Naturfreunde Karben veranstalten gemeinsam eine Apfelweinprämierung.

Angesprochen sind ausschließlich Hobbykelterer.

Sie können am Samstag, den 28. Januar 2023 von 17:30 bis 18:00 Uhr ihr „Stöffche“ abgeben, in der Naturfreundehütte am Silberwiesenweg, 61184 Karben/Okarben.

Zwei Liter müssen es sein, in zwei nicht etikettierten grünen „1 Liter deutsche Weinflaschen“ mit Schraubverschluss. Nur eine Probe pro Teilnehmer möglich.

Von 18:30 Uhr bis 21:00 Uhr wird verkostet und nach Geschmack, Geruch und Farbe von allen Anwesenden mit Punkten bewertet. Um ca. 21:30 Uhr werden die Sieger vorgestellt.

Anmeldung nur für je 2 Personen möglich unter:

Bund.karben(at)bund.net   oder   uli.loos(at)gmx.de


BUND Ortsverband Karben/Niddatal spendet 2 Sitzbänke

Parkbank mit Ausblick zu den Störchen in den Wiesen Parkbank mit Ausblick zu den Störchen in den Wiesen  (Foto: Uli Loos)

Karben - 17. August 2022

Bereits seit 1986 gibt es den Ortsverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ( BUND ) hier in Karben. Verbunden mit den Feierlichkeiten zum 50jährigen Stadtjubiläum, hat der BUND Ortsverband Karben/Niddatal nun zwei massive Sitzbänke gespendet. An dem gut ausgebauten Weg in der Niddaaue von Klein-Karben zur Scharmühle Rendel wurden sie in Absprache mit der Stadt jeweils so aufgestellt, dass von dort aus die Storchennester gut zu beobachten sind, ohne dass man den beliebten Vögeln zu nahe kommt oder deren Fluchtdistanz missachten würde. Die Naturschützer weisen darauf hin, dass Hunde an diesem Ort unbedingt anzuleinen sind, um die Großvögel nicht zu verschrecken.


BUND OV Karben/Niddatal - Waldspaziergang 2022

Waldspaziergang 2022 Waldspaziergang 2022 - Sophie Lagast erklärt das vorgehen am Teich  (Foto: Eckhard Neitzel)

Karben - 25. Juli 2022

Es war einer der heißesten Tage des Jahres. Doch machten sich abends einige Interessierte auf, zum Waldspaziergang des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) Ortsverband Karben/Niddatal teilzunehmen.

Der ca. 240 Hektar große Stadtwald ist die grüne Lunge der Stadt. Zugleich ist der Mischwald ein Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen, Rohstofflieferant und ein Erholungsraum für Menschen. Um die Bürger mit ihrem Wald vertraut zu machen und für das bei genauem Blick ins Grün sichtbare Waldsterben zu sensibilisieren, lud der Ortsverband zu einem Waldspaziergang unter fachlicher Leitung ein. Treffpunkt des zweistündigen Spazierganges war der Grillplatz am Waldrand von Klein-Karben. Dort begrüßte Sylvia Neitzel, Sprecherin des BUND OV Karben/Niddatal, die Teilnehmenden und als Expertin Sophie Lagast, Betriebsassistentin von Hessen Forst aus dem Forstamt Nidda, als Ersatz für den erkrankten Förster Eckhard Richter. Begleitet wurde die Försterin von ihrem Hund Bo.

Die beiden Teiche sind fast verlandet

Die Gruppe erreichte den »großen« Teich. Dort hat Revierförster Eckhard Richter Bäume fällen und Baumkronen kappen lassen, damit wieder Regen in den Teich fällt und er, wie auch der ein Stück entfernte zweite kleinere Teich, nicht total beschattet ist. Der Wasserstand in beiden Teichen ist gering. Die Feuerwehr hat früher die Teiche mit Wasser aufgefüllt, um sie vor dem Verlanden zu retten. »Das ist strittig, weil es sich um Trinkwasser handelt«, sagt Neitzel. Rechts und links von den Teichen erstrecken sich »Kern- oder Stilllegungsflächen«. Sie machen laut Försterin Lagast rund zehn Prozent der Waldfläche aus. In diesen durch Windwurf- oder Schädlingsbefall entstandenen Gebieten verjüngt sich der Baumbestand natürlich, wird nichts angepflanzt.

»Bäume, die natürlich kommen, sind viel besser an den Standort angepasst und verfügen über ein stärkeres Wurzelwerk als Bäume aus Baumschulen.« Auf diesen Flächen stehen vor allem Buchen, Eschen und Ahornbäume. Einzelne Eschen sind teils am Stamm verbuscht. Brennnessel, Gras und Brombeeren gehören zu den ersten Konkurrenzpflanzen, die sich auf den freien Flächen ansiedeln.

Zu kämpfen hat der Stadtwald in Karben mit Austrocknung infolge des Klimawandels, Schädlingsanfälligkeit und Schädlingsbefall. Fichten und Buchen wachsen bei zunehmender Trockenheit nicht mehr. Eichen und Douglasien erweisen sich als klimaneutraler. Und auch Kiefern verfügen über eine höhere Trockenheitsresistenz. Aus diesem Grund wurden auf einer der rund ein Hektar großen, eingezäunten Flächen unter fast erntereifen Roteichen und Lärchen Küstentannen angepflanzt.

Küstentannen angepflanzt

»Küstentannen sind schattentolerant und trockenheitsresistent«, informiert die Försterin. Werden die Eichen oder Lärchen gefällt, dann wachsen die Bäume der im Westen Nordamerikas beheimateten Kiefernart schnell in die Höhe.

»Erntereif« sind die Eichen, wenn sie in Brusthöhe einen Durchmesser von 70 Zentimetern erreicht haben.

Zu den klimaresistenteren Baumarten gehören neben Küstentannen auch Baumhasel, die 300 Jahre alt werden können. Die zur Familie der Birkengewächse gehörenden Laubbäume sind von Südosteuropa und Kleinasien über den Kaukasus bis in den Himalaya verbreitet. Sie verfügen über ein »super« Wachstum, haben weniger Ansprüche an Wasser- und Nährstoffversorgung als heimische Baumarten. Auch Elsbeeren, die größte der einheimischen Rosengewächse, sind trockenheitsresistent im Gegensatz zu Buchen, die starke Probleme mit dem Klimawandel haben und unter Vitalitätsschwäche leiden.

Andere Baumarten leiden unter Schädlingsbefall wie die Ulmen. Das vor 30 Jahren beginnende Ulmensterben wurde durch den Großen Ulmensplintkäfer ausgelöst. Der zu den Borkenkäfern gehörende Käfer besiedelt die Rinde der Bäume. Beim Fressen und Bohren der Larvengänge in die Rinde überträgt er Sporen des Schlauchpilzes, der in den 1960er Jahren von Nordamerika mit infiziertem Holz nach Europa eingeführt wurde.

Allein durch die Aufzählung aller Gefahren wird deutlich, dass die Anpflanzung von Laubmischwäldern im Gegensatz zu Monokulturen wie Fichtenwäldern, die Risikostreuung geringer ist. Laut der Försterin besteht die Herausforderung darin, zu entscheiden, was auf den vielen durch Trockenheit oder Schädlingsbefall in den Wäldern entstandenen Freiflächen angepflanzt werden soll. Mit ihrem Waldmanagement kämpfen die Experten aus dem Forstamt Nidda gegen das Waldsterben in Zeiten des Klimawandels an. Klimaangepasste Mischwälder und ein schonender Waldwirtschaftsplan trügen zur Pflege des Erholungswaldes bei. Hierfür gebe es keine fertigen Modelle oder Konzepte. Gearbeitet werde »prozessorientiert mit den Grundsätzen der naturgemäßen Waldbewirtschaftung«.

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Stadtjubiläum 50 Jahre Stadt Karben

Karben - 24. Juli 2022

Am Samstag um 15:00 Uhr war es dann entlich soweit.

 

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Begehung Nidda im Abschnitt vom ASB Seniorenheim bis Okarben

Treffpunkt Dögelmühle.  (Foto: Eckhard Neitzel)

Karben - 1. November 2020

Mitglieder des BUND OV Karben/Niddatal haben sich den Niddaabschnitt zwischen ASB Seniorenheim und Okarben am 1. November 2020 angeschaut. Er soll als nächstes Renaturiert werden. Es wurden Vorschläge ausgearbeitet.

Sylvia Neitzel / BUND OV Karben/Niddatal

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