BUND Kreisverband Wetterau

Wir retten Lebensräume

Der BUND OV Bad Nauheim/Friedberg schützt und pflegt eine Streuobstwiese auf dem Ockstädter Kirschenberg und jetzt auch in Bauernheim.

Pacht für die Streuobstwiese in Bauernheim verlängert

BUND Begehung Pachtgrundstück Bauernheim Begehung des Pachtgrundstücks Bauernheim durch BUND OV Mitglieder  (Foto: BUND OV Bad Nahuheim/Friedberg)

Ende 2021 hat der BUND Ortsverband Bad Nauheim/Friedberg die Pacht für eine Streuobstparzelle von 1700 qm verlängert. Mitte Februar haben Mitglieder des Ortsverbands die Parzelle begangen und die weitere Pflege besprochen. Die letzten Jahre sind mehrer Obstbäume abgestorben. Daher wurde beschlossen im Herbst mehrere Hochstamm-Obstbäume zu pflanzen.


Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese in Ockstadt Kirschenberg

Sommerpflege und Arbeitseinsatz auf der Streuobstwiese des BUND OV Bad Nauheim/Friedberg. Vom frei Sensen bis zum Baumanstrich alles wurde getätigt an diesem Tag.

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Streuobstwiese Ockstädter Kirschenberg

Auf den ersten drei Fotos ist die Streuobstwiese zusehen auf den nächsten drei Fotos ist der Kleine Eichenbock (Cerambyx scopolii) zu sehen, fotografiert von L. Wichmann.

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Der Ockstädter Kirschenberg - bedroht ist Hessens größtes Streuobstgebiet und seine Bewohner

2011 haben die Vereinten Nationen die UN-Dekade der Biodiversität ausgerufen, um die Menschen für die weltweite negative Entwicklung der verschiedenen Teilaspekte der Biodiversität zu sensibilisieren und dem Verlust an Lebensraum-, Arten- und genetischer Vielfalt entgegenzuwirken.

Zu den bedeutendsten Biodiversitätszentren der mitteleuropäischen Kulturlandschaft zählen die Streuobstwiesen! Offensichtlich ist dieser Appell in der Gemarkung von Ockstadt ungehört verhallt, denn hier schreitet die Zerstörung der lokalen Streuobstbestände noch immer ungebremst voran. Insbesondere der westlich und nordwestlich der Ortschaft gelegene Streuobsthang, der über die Grenzen der Wetterau hinaus als „Kirschenberg“ bekannt ist, gehört zu den prächtigsten Streuobstbeständen in Hessen.

Ein großer Teil der ursprünglich um Ockstadt vorhandenen Streuobstwiesen ist den vergangenen Jahren bereits ein Opfer von hemmungslos betriebenen Intensivierungsprozessen des Erwerbsobstbaus geworden. Wo noch bis vor wenigen Jahren majestätische Hochstammbestände das Landschaftsbild weithin sichtbar prägten, dominieren nun eingezäunte Zwergobstplantagen. Diese, unter dem massiven Einsatz von Pestiziden intensivt bewirtschafteten, Monokulturen sind für den Betreiber sicherlich äußerst lukrativ. Im Hinblick auf die Aspekte Lebensraum-, Arten- und genetische Vielfalt, ist in derartigen Plantagenanlagen jedoch „der Drops gelutscht“!

Es geht nicht darum, dem Obstanbau in niedrigwüchsigen Plantagenanlagen generell die Existenzberechtigung absprechen zu wollen. Sehr wohl gilt es aber zu verhindern, dass hierfür ökologisch ausgesprochen hochwertige, seit Jahrhunderte bestehende und nicht zu ersetzende Lebensräume vernichtet werden wie dies in Ockstadt der Fall ist. An dieser Stelle sei auf ein aktuelles Gutachten verwiesen, das im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland erstellt wurde und sich eingehend mit der in Ockstadt gegebenen Problematik befasst. Das Gutachten „Bedeutung des Ockstädter Kirschenberges für die Erhaltung des Gartenrotschwanzes in Hessen – Begleitgutachten zum Artenhilfskonzept Gartenrotschwanz“ ist auf der Internetseite der Vogelschutzwarte unter folgendem Link abrufbar:

http://vswffm.de/v/vsw/content/e3884/e4324/e4641/Gartenrotschwanz_Ockstadt_2012_12_31.pdf (Stand: 17. April 2013).

Hier gibt es den ausführlichen Bericht mit Farbfotos als pdf zum herunterladen !


Streuobst: Deutschland, Hessen und die Wetterau

Bis Ende der 1970er Jahre waren in Deutschland nur noch etwa 40 % der ursprünglich vorhandenen Streuobstbestände vorhanden (Dehnert, 2008). Bezogen auf die Zeitspanne 1951 bis 1984 nahmen die Streuobstwiesen in der BRD sogar um 65 % ab (aid, 2012).

Zwischen 1965 und etwa 1988 gingen die hessischen Streuobstbestände um mindestens 70 % zurück (vgl. NZH, 1988). Im nahezu selben Zeitraum nahm die Anzahl der hochstämmigen Obstbäume um 83 % ab (Pauritsch & Harbodt, 1988). Ähnlich alarmierend ist das Ergebnis einer zwischen 1983 und 1986 in Hessen durchgeführten Hochstamm-Zählung. Gegenüber 1951 gingen, je nach Region, 60 % bis 90 % der hochstämmigen Obstbäume verloren (Diehl, 2000). 1997 wurden im Rahmen der bis dahin noch nicht abgeschlossenen Hessischen Biotopkartierung (HB) die Fläche der ermittelten Streuobstbiotope auf Landesebene mit 6.367,7 ha angegeben (Geske, 1998). 2006 wird die Fläche der Streuobstbiotope in Hessen, basierend auf einer vorläufigen Auswertung der HB, mit 9.461 ha veranschlagt (Seif, 2006).

Im Wetteraukreis gingen die ursprünglich vorhandenen Streuobstbestände bis Ende der 1970er Jahre um ca. 80 % zurück (vgl. Dehnert, 2008), dennoch ergab die Hessischen Biotopkartierung (HB), dass der Wetteraukreis mit 1.626 ha Streuobstfläche der mit Abstand streuobstreichste Kreis in Hessen ist (vgl. Seif, 2006). Es sollte daher als selbstverständlich betrachtet werden, dass der Wetteraukreis sowohl für den Erhalt der kreisweit noch vorhandenen Streuobstwiesen als auch gegenüber den dort vorkommenden Arten eine ganz besonders große Verantwortung trägt.

Streuobst in Ockstadt: Der Kirschenberg

Mit dem „Ockstädter Kirschenberg“ liegt ein am Taunushang, vor den Toren der Kreisstadt Friedberg, ein Streuobstgebiet von landesweiter Bedeutung. Viele Tierarten, darunter streng geschützte und gefährdete Arten, haben hier ihren Lebensraum. Dass es sich bei den Streuobstflächen am Ockstädter Kirschenberg um einen wertvollen Lebensraum handelt, der einer Vielzahl verschiedener Tierarten als Reproduktions-, Nahrungs- und Überwinterungshabitat dient, ist bereits seit langem bekannt und wurde im Laufe der Jahre wiederholt belegt wie anhand nachfolgender „Chronologie“ deutlich wird.

1979 Der Kreisvertrauensmann Karl Winther verweist in einer Arbeit auf die große naturschutzfachliche Bedeutung des Kirschenberges. Insbesondere wegen seines reichen Vogelbestandes – als Brutvögel werden Gartenrotschwanz, Steinkauz, Grünspecht, Neuntöter, Turteltaube und Dorngrasmücke genannt - wird der „Ockstädter Kirschenberg“ zu den schutzwürdigen Gebieten in Friedberg gezählt.

1980 Neuntöter-Meldung vom westlichen Kirschenberg im hessischen Naturschutz- Informationssystem (natis)

1981 Kleinspecht im Bereich Wingerthohl (natis)

1992 Die Stadt Friedberg gibt eine Biotopkartierung mit anschließender Biotopverbundplanung in Auftrag. Der Kirschenberg stellt sich hierbei als das größte im Untersuchungsgebiet vorhandene Einzelstreuobstgebiet heraus und es wird explizit auf dessen regionalökologische Bedeutung hingewiesen. Die Bedeutung der Friedberger Streuobstgebiete für die Avifauna, insbesondere für die Arten Steinkauz, Grünspecht, Gartenrotschwanz, Grauschnäpper, Nachtigall und Pirol, wird betont. Der mittlere Teil des Kirschenberges zählt hierbei zu den Gebieten, die aufgrund ihres Artenreichtums und der Anzahl gefährdeter Arten, bioökologisch die höchste Wertigkeit aufweisen. Als bedeutend erweist sich auch die Tagfalterfauna der Ockstädter Streuobstwiesen, in denen pro Untersuchungsfläche mit bis zu 22 Tagfalterarten die höchste Artenzahl aller untersuchten Flächen nachgewiesen werden konnte. Als Entwicklungsziel wird im Rahmen der Biotopverbundplanung empfohlen: Sicherung der strukturreichen Streuobstwiesenlandschaft und der vorhandenen Hohlwegsysteme; Erhaltung von Hecken, Gebüschen und Hainen; Extensivierung bereits bestehender Plantagen und Verzicht auf die Neuanlage von Plantagenanlagen, Umwandlung vorhandener Ackerflächen in Streuobstwiesen (vgl. Bauschmann & Stübing, 2012).

1993 Baumpieper, Braunkehlchen, Feldlerche, Gimpel, Girlitz, Grauspecht, Grünspecht, Kernbeißer, Bluthänfling, Klappergrasmücke, Stieglitz, Trauerschnäpper, Waldlaubsänger (Vogelstimmenwanderung NABU-Dorheim; Auswahl)

1994 Auf dem ca. 140 ha großen Kirschenberg wird im Rahmen der Hessischen Biotopkartierung (HB) ein mit 102,6 ha sehr großflächiger zusammenhängender Streuobstbestand kartiert (Biotopnr. 52). Der Bestand wird als sehr gut bewertet und zu dessen Sicherung u. a. die Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet empfohlen. Gemäß HB handelt es sich landesweit um den größten zusammenhängenden Streuobstbestand (Geske, 1998). Innerhalb der 140 ha befinden sich weitere kleinere Streuobstbestände, Gehölzinseln, Gräben, Hohlwegsysteme, Strukturen ehemaliger Landnutzungsformen und Grünlandbereiche. Über das Gebiet sind außerdem insgesamt sechs als Naturdenkmale ausgewiesene Einzelbäume, darunter vier mächtige Speierlinge, verteilt. Bei einem der Speierlinge handelt es sich um den über die Landesgrenzen hinaus bekannten „Dicken von Ockstadt“, der als stärkstes Exemplar dieser Baumart in Deutschland gilt (Kausch-Blecken von Schmeling, 2000).

1998 Baumpieper, Stieglitz, Feldschwirl, Gelbspötter, Girlitz, Grünspecht, Bluthänfling, Klappergrasmücke, Trauerschnäpper, Türkentaube, Waldlaubsänger (Vogelstimmenwanderung NABU-Dorheim; Auswahl)

2001 Baumpieper, möglicherweise brütend (natis)

2003 Stieglitz, Feldlerche, Gartenrotschwanz, Girlitz, Grünspecht, Klappergrasmücke, Türkentaube (Vogelstimmenwanderung NABU-Dorheim; Auswahl)

2008 Im Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON)-Birdnet werden aus den Obstwiesen nordwestlich von Ockstadt mehr als 15 Gartenrotschwanz-Reviere, 1 Wendehals, 1 Nachtigall, 1 Feldschwirl und 1 Grünspecht gemeldet.

2009 Gartenrotschwanz, Girlitz, Grünspecht, Pirol, Turteltaube, Wendehals (Vogelstimmenwanderung NABU-Dorheim; Auswahl)

2010 Die ökologische Bedeutung der Streuobstflächen um Ockstadt – insbesondere des Kirschenberges – wird durch das Planwerk Regionalplan Südhessen/ Regionaler Flächennutzungsplan (RegFNP) erneut bestätigt. Die Streuobstbestände um Ockstadt werden im RegFNP als „Vorranggebiet für Natur und Landschaft“ ausgewiesen. Im Textteil des RegFNP wird der großflächige Streuobsthang bei Ockstadt als regional herausragendes Vorranggebiet für Natur und Landschaft bezeichnet.

2011 Der Kirschenberg fällt durch seinen reichen Gartenrotschwanz-Bestand auf; die Anzahl der Reviere wird vorsichtig auf 40 bis 50 geschätzt. Außerdem werden 3 Wendehals-Reviere nachgewiesen. Im Winter 2011/12 ist ein Raubwürger Wintergast am Kirschenberg.

2012 Die Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland (VSWFFM) wurde 2008 vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV) mit der Erstellung von Artenhilfskonzepten für die Arten beauftragt, die in Hessen einen ungünstig-schlechten Erhaltungszustand haben. 2012 gibt die Vogelschutzwarte das Artenhilfskonzept „Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) in Hessen“ in Auftrag (noch nicht veröffentlicht). Aus den für das Artenhilfskonzept durchgeführten Untersuchungen wird schnell deutlich, dass der Ockstädter Kirschenberg eines der bedeutendsten Brutgebiete der Art in Hessen ist. Gleichzeit wird aber auch deutlich, dass der Lebensraum des Gartenrotschwanzes am Kirschenberg und damit auch die Art selbst, akut durch Intensivierungsprozesse, insbesondere die Umwandlung der traditionellen hochstämmigen Streuobstwiesen in intensiv genutzte Niederstammplantagen, gefährdet ist. Aus diesem Grund gibt die VSWFFM für Ockstadt zusätzlich das Begleitgutachten „Bedeutung des Ockstädter Kirschenberges für die Erhaltung des Gartenrotschwanzes in Hessen“ (Bauschmann & Stübing, 2012) in Auftrag.

Vogelarten auf der Streuobstwiese in Ockstadt - Kirschenberg

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Am Kirschenberg und den anderen Ockstädter Streuobstbeständen (noch) vorkommende Arten

Bei Ihrem Spaziergang über den Kirschenberg stehen die Chancen gut, dass Sie auf Rehe und Feldhasen treffen. Der Feldhase leidet seit Jahren unter der Intensivierung der Landwirtschaft; v. a. die Ausräumung der Landschaft und der zunehmende Einsatz von Pestiziden macht dem Langohr das Leben schwer. Die Art gilt auf Bundes- und Landesebene als gefährdet. Mit etwas Glück können Sie vielleicht auch Fuchs, Igel, Hermelin, Mauswiesel oder Eichhörnchen entdecken.

Wenn Sie den Ockstädter Streuobsthang im Rahmen eines Abendspazierganges begehen, werden Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die „Kobolde der Nacht“ treffen. Im Bereich des Kirschenberges konnten bisher 5 Fledermausarten nachgewiesen werden: Zwergfledermaus, Großer Abendsegler, Fransenfledermaus, Wasserfledermaus, Braunes/Graues Langohr. Es handelt sich durchweg um nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) streng geschützte Arten, die im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt werden und als gefährdet oder sogar stark gefährdet gelten.

Sechs Amphibien und Reptilienarten wurden bisher am Kirschenberg entdeckt, die alle gemäß BNatSchG besonders geschützt sind. Darunter auch die Ringelnatter, die sowohl auf Bundesebene als auch in Hessen auf der Vorwarnliste geführt wird. Eine vergleichsweise häufig anzutreffende Art ist die Zauneidechse, die in Deutschland auf der Vorwarnliste steht. Die Art wird im Anhang IV der FFH-Richtlinie geführt und ist nach BNatSchG sogar streng geschützt.

In den Jahren 2011 und 2012 wurden am Kirschenberg insgesamt 35 Tagfalter- und Widderchen Arten nachgewiesen, von denen 13 gemäß BNatSchG zu den besonders geschützten Arten zählen. 9 Arten stehen auf der Vorwarnliste des Bundes und/ bzw. von Hessen, drei weitere Arten werden als gefährdet oder gar stark gefährdet eingestuft. Der in Hessen als gefährdet eingestufte Große Fuchs war 2012 in den Streuobstbeständen in Ockstadt ein recht häufiger Falter. Die Art profitiert u. a. von einem weitest gehenden Verzicht auf Pestizide im Kirschenanbau (vgl. Settele et al., 2009). Der in den letzten Jahren wieder häufiger anzutreffende Kurzschwänzige Bläuling galt bis vor wenigen Jahren in Hessen noch als ausgestorben (vgl. Kristall & Brockmann, 1995). Seit 2007 ist die Art im Bereich des RP Darmstadt wieder mit bodenständigen Populationen vertreten (Lange & Brockmann, 2009).

Vögel stellen die derzeit am besten dokumentierte Tierklasse am Kirschenberg dar. Bisher (Stand: Frühjahr 2013) wurden insgesamt 86 Vogelarten nachgewiesen, darunter 55 als Brutvögel. 2012 belief sich die Anzahl der Vogelarten mit Brutstatus auf 48. Aus avifaunistischer Sicht wird der Kirschenberg als artenreiches Gebiet von hessenweiter Bedeutung eingestuft (vgl. Bauschmann & Stübing, 2012). Unter den im Gebiet als Brut-, Nahrungs- oder Gastvögel auftretenden Arten findet sich eine Vielzahl streng geschützter Vertreter, von denen einige als gefährdet, stark gefährdet oder gar als vom Aussterben bedroht eingestuft werden und in Hessen einen ungünstig-unzureichend bis ungünstig-schlechten Erhaltungszustand haben.

Unter den in den letzten Jahren nachgewiesenen Brutvögeln befinden sich z. B. Kuckuck, Steinkauz, Wendehals, Grünspecht, Pirol, Neuntöter, Feldlerche, Klappergrasmücke, Gartenrotschwanz, Baumpieper, Kernbeißer, Gimpel, Girlitz, Stieglitz und Bluthänfling.

Für den Gartenrotschwanz zählt der Kirschenberg zu den bedeutendsten Siedlungsgebieten in Hessen; die Art ist hier mit über 50 Revieren vertreten. Der Gartenrotschwanz (Achtung: Die Art wird gerne mit dem noch häufigen und ungefährdeten Hausrotschwanz verwechselt oder gleichgesetzt!) gilt in Hessen als gefährdet und weist einen unzureichend-schlechten Erhaltungszustand auf.

Zitierte Quellen

Aid Infodienst (2012): Streuobstwiesen schützen, 9. Auflage, 48 S.

Bauschmann, G. & Stübing, S. (2012): Bedeutung des Ockstädter Kirschenberges für die Erhaltung des Gartenrotschwanzes in Hessen.- Begleitgutachten zum Artenhilfskonzept Gartenrotschwanz; im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland; Frankfurt a. M., 169 S.

Dehnert, D. (2008): Die Streuobstwiese.- Streuobstförderung im Wetteraukreis, FB4 - Kreisentwicklung, Landwirtschaft, Umwelt und Bau. Fachdienst 4.2 Landwirtschaft (Informationsblatt).

Diehl, O. (2000): Streuobst, Hecken und Feldgehölze.- In: Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e. V. (Hrsg.): Avifauna von Hessen, Band 1; Echzell.

Geske, C. (1998): Erfassung von Streuobstbeständen im Rahmen der Hessischen Biotopkartierung (HB).- Jahrbuch Naturschutz in Hessen 3: 85-91; Zierenberg.

Kausch-Blecken von Schmeling, W. (2000): Der Speierling – Sorbus domestica L.; 2. überarbeitete Auflage, 2000; Bovenden, 184 S.

Kristal, P. M. & Brockmann, E. (1996): Rote Liste der Tagfalter (Lepidoptera: Rhopalocera) Hessens; 2. Fassung, Stand: 31.10.1995.- Zusammengestellt im Auftrag des Hessischen Ministeriums des Innern und für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz im Namen der Arbeitsgemeinschaft Hessischer Lepidopterologen (ArgeHeLep).

Lange, C. & Brockmann, E. (2009): Rote Liste (Gefährdungsabschätzung) der Tagfalter (Lepidoptera: Rhopalocera) Hessens; 3. Fassung, Stand: 6.04.2008, Ergänzungen: 18.01.2009.- Erstellt im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Namen der Arbeitsgemeinschaft Hessischer Lepidopterologen.

Naturschutzzentrum Hessen e. V. (1988): Lebensraum Obstwiese; Wetzlar.

Pauritsch, G. & Harbodt, A. (1989): Die Streuobstkartierung im Wetteraukreis.- Beitr. Naturk. Wetterau 9: 1-10; Friedberg.

Ricken, U., Finck, P., Raths, U., Schröder, E. & Ssymank, A. (2006): Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands. Zweite fortgeschriebene Fassung 2006. – Naturschutz und Biologische Vielfalt 34, 318 S.

Seif, K.-W. (2006): Kleine Anfrage der Abg. Hammann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) vom 14.06.2006 betreffend Förderung von Streuobstwiesen und Antwort des Ministers für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz.- Hessischer Landtag: Drucksache 16/5703; 1.08.2006, Wiesbaden.

Settele, J., Steiner, R., Reinhardt, R., Feldmann, R. & Hermann, G. (2009): Schmetterlinge – Die Tagfalter Deutschlands; 2. Auflage. Eugen Ulmer KG, Stuttgart.

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Schluß mit Pestiziden

Aktionsgrafik: Das Schweigen der Lerchen  (Foto: BUND)

Pestizide sind entscheidend am Sterben ganzer Bienenvölker beteiligt. Insbesondere die Neonikotinoide schwächen das Immunsystem der Honigproduzenten und machen sie anfällig für den Befall von Milben und Viren. Außerdem verlieren sie ihre Orientierungsfähigkeit, so dass sie nicht mehr zu ihrem Volk zurückfinden. Ein großes Problem – denn als wichtige Bestäuber sichern Bienen 35 Prozent der weltweit produzierten Nahrungsmittel. Auch das Vogelsterben in der Agrarlandschaft wird durch diese Pestizide verursacht, denn auch andere Insekten, die Nahrung vieler Vogelarten, werden getötet.