BUND Kreisverband Wetterau

Teiche - Naturoasen im Garten

Teiche bereichern nicht nur optisch unsere Gärten, sondern sind besonders wertvolle Lebensräume für unsere heimische Flora und Fauna. Dies gilt auch, wenn nur ein kleiner Teich angelegt werden kann. Es gibt zwar Unterschiede, je nachdem ob der Garten in einem Neubaugebiet am Rande der Stadt, bin einem reich begrünten älteren Vorort oder inmitten von Kleingartenanlagen liegt. Allgemein kann man festhalten: jedes Kleingewässer wirkt bis weit in sein Umland hinein - vielleicht ist er die einzige verlässliche Tränke und Badestelle für Wirbellose, Vögel und Säugetiere weit und breit.

Teich mit Brücke  (Foto: BUND OV Bad Vilbel)
Frosch im Gartenteich  (Foto: BUND OV Bad Vilbel)

Das Kleingewässer wird mit Sicherheit Lebensraum für eine reichhaltige Welt von Kleinlebewesen. Wasserläufer, Rückenschwimmer, Wasserkäfer, Libellen, Wasserschnecken und viele andere Arten stellen sich ein und bieten eine Fülle von Beobachtungsmöglichkeiten. Sofern das Umland geeignet ist, werden sich auch einzelne Amphibienarten einfinden. Auch wenn wir damit kaum hochbedrohte Arten retten können, leisten wir doch einen unschätzbaren Beitrag für die Natur. Viele Arten, die heute noch recht zahlreich vorkommen, sind bei der weiteren Fortschreitung der Naturzerstörung die bedrohten Arten von morgen.

Als Hauptargument gegen die Anlage eines kleinen Feuchtgebietes wird immer eine angeblich zu erwartende Stechmücken-Plage angeführt. Das trifft nicht zu. Die meisten Stechmückenarten benötigen zu ihrer Entwicklung Sümpfe und Gewässer, die im Sommer trockenfallen. In einem Teich, der ständig Wasser führt, können sich höchstens Hausmücken entwickeln. Die Larven dieser Mücken kann man gut zu Hunderten in offenen Regentonnen beobachten. Im lebendigen Teich kommen aber bereits nach kurzer Zeit so viele tierische Feinde vor, dass sich nur sehr wenige Larven zu ausgewachsenen Mücken entwickeln können.

Libelle schlüpfend  (Foto: BUND OV Bad Vilbel)
Teich mit Altholz  (Foto: BUND OV Bad Vilbel)

Die wichtigsten Hinweise zur Anlage eines Gartenteiches:

  • Bereits eine Pfütze von einem Quadratmeter kann als Tränke und Badestelle dienen. Ab 3 - 5 Quadratmetern wird es interessant. Optimal sind 20 - 30 qm, doch diese Größe ist für die meisten Grundstücke unrealistisch.

  • Bei der Anlage ist zu berücksichtigen, dass eine Vielzahl von Elementen zu der Lebendigkeit eines Teiches beitragen. Dazu gehören eine Sumpfzone, evtl. ein Stück Feuchtwiese, Steinhaufen und Holzstubben und Altholzhaufen als Unterschlupf für Amphibien und anderes Kleingetier sowie Gebüsche in der Nähe. Für einiges lässt sich der Erdaushub gut verwenden.

  • Um Frostsicherheit zu gewährleisten, sollte eine Tiefe von 60 - 100 cm erreicht werden. Der größte Teil ist aber flach zu gestalten. Steile Ufer sind zu vermeiden, da sonst ins Wasser gefallene Igel, Mäuse usw. ertrinken würden. Auch sollten möglichst viele Buchten vorhanden sein.

  • Am häufigsten werden Gartenteiche mit Folie abgedichtet. Meist wird dazu PVC-Folie verwandt, da sie am billigsten und am leichtesten zu verarbeiten ist. Allerdings sprechen gegen sie die erheblichen Umweltbelastungen bei ihrer Herstellung und späteren Entsorgung. Fällt die Entscheidung doch hierfür, ist darauf zu achten, dass sie als UV-Stabilisator kein giftiges Cadmium enthält und der Hersteller viele Jahre (u.U. 10 Jahre) Garantie gibt. Zu erwähnen bleiben noch die Abdichtungsmöglichkeiten mit Lehm und Ton, z.B. mit Tonziegel und Tonpulver (Bentonit). Je nach Bodenbeschaffenheit sollte noch ein Schutzfließ unter der Folie verlegt werden.

  • Bei der Ufergestaltung kommt es vor allem darauf an, dass die Folie nicht sichtbar wird. Dies wird verhindert indem eine genügend breite Sumpfzone vor dem Folienende vorgesehen wird. Zudem ist darauf zu achten den Folienrand nicht so in die Erde einzugraben, dass das umliegende Erdreich viel Wasser aus dem Teich ziehen kann.

  • Der Boden (das Substrat), der auf dem Teichgrund aufgebracht wird, muss äußerst nährstoffarm sein. 5 - 20cm nährstoffarmer Lehm oder Sand genügen. Auf keine Fall darf Gartenerde eingebracht werden, da sonst eine explosionsartige Algenvermehrung und zu starkes Pflanzenwachstum eintreten. Starke Algenvermehrungen treten zwar hin und wieder auch in nährstoffarmen Gewässern auf, regeln sich dann aber von selbst.

  • Gefüllt werden sollte der Teich am besten mit Regenwasser.

  • Je nach Besonnung, Nährstoffgehalt, Wasserhärte und Wassertiefe gedeihen unterschiedliche Pflanzen in und am Wasser. Auch hier gilt: Je naturnäher die Pflanzenauswahl, desto wertvoller wird das Kleingewässer für den Naturhaushalt. Es gibt eine große Anzahl heimischer Gewächse für Feuchtgebiete. Nicht vergessen werden dürfen dabei die Unterwasserpflanzen wie Hornblatt, Wasserfeder, Tausendblatt und Wasserschlauch sowie die Schwimmblattpflanzen (Froschbiss, weiße Seerose, Seekanne, Schwimmendes Laichkraut), die das Gewässer vor übermäßiger Sonneneinstrahlung schützen.

  • Auf das Einbringen von Fischen sollte verzichtet werden. Sie gehören nicht in den naturnahen Gartenteich, weil sie entweder Froschlaich und Libellenlarven gefährden, den Boden aufwühlen oder zu wenig eigenen Lebensraum im Teich vorfinden.

  • Jedes Gewässer verlandet im Laufe der Zeit. Daher müssen gelegentlich Pflanzen dem Teich entnommen werden. Ein so angelegter Teich wird in der Regel schon nach kurzer Zeit ganz allein von der Tierwelt angenommen und bevölkert.

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